31. Ordentliche Mitgliederversammlung der Wissenschafts-Pressekonferenz in Stuttgart: Neue Wege statt Wehklagen
Rund 40 Mitglieder hatten sich zur Mitgliederversammlung in Stuttgart eingefunden – so viele wie lange nicht auf einer Jahreshauptversammlung. Auch die Gesamtzahl der WPK-Mitglieder ist im vergangenen Jahr erneut angestiegen, auf rund 250 Mitglieder, verkündete der Vorstandsvorsitzende der WPK, Martin Schneider. Das Verbandsjahr 2015/16 war in jedem Fall ein bewegtes: Seit Herbst 2015 ist die WPK Mitgesellschafterin des Science Media Center Deutschland, das im Sommer 2015 von der Klaus Tschira Stiftung gegründet wurde. Im Zuge dessen unternahm die WPK auch räumlich einen Schulterschluss, indem sie die Geschäftsstelle in direkte Nachbarschaft des SMC verlegte, mit dem Ziel zusammen ein „wissenschaftsjournalistisches Kraftzentrum“ zu bilden. Dieses Zentrum soll künftig durch gemeinsame Aktionen und Veranstaltungen sichtbar werden. Ein Ausrufezeichen setzte die WPK schon vor dem Umzug durch die Aktion „Keine Nische“, die allen Entscheidern bewusst gemacht hat: Wissenschaft ist keine Nische in der Gesellschaft, und ebenso wenig darf sie das in den Medien sein.
Die „Keine Nische“-Aktion soll in diesem Jahr durch ein Symposium fortgesetzt werden. Mit vielen weiteren Projektideen stellte sich der neue WPK-Geschäftsführer Franco Zotta den Mitgliedern vor. Angesichts eines sich rasant ändernden Journalismus, in dem sich gängige Geschäftsmodelle auflösten und die Situation für JournalistInnen immer prekärer werde, müsse auch der Verband für Veränderungen und – neben den bisherigen Initiativen – für neue Wege bereit sein. Zotta warb dafür, aus einem Kölner Kraftzentrum heraus die Netzwerke in Politik, Wissenschaft und Stiftungen zu verstärken. Gleichzeitig sollte man sich mit anderen journalistischen Initiativen zusammenschalten, um gemeinsame Angebote aufzubauen.
Zu den ersten konkreteren Ideen gehört, die WPK als Anlaufstelle für den bisher nur lose organisierten Datenjournalismus zu profilieren. Weiterhin bewirbt sich die WPK derzeit um einen Sitz im Rundfunkrat des WDR. Zusammen mit dem WPK-Kuratorium, in dem wichtige Ansprechpartner aus der Wissenschaft sitzen, werden gemeinsame Projektaktivitäten entwickelt. Und die WPK verfügt mittlerweile deutschlandweit über so viele Mitglieder, dass die Regionalgruppen belebt und für eigene Projekte mit kleinen Budgets ausgestattet werden sollen. Viele weitere Ideen sind in der Schublade. WPK-Mitglieder sind natürlich herzlich eingeladen, die weiteren Schritte aktiv mitzugestalten.