21.11.2011 | Es waren keine Damokles-Schwerter, die über den rund 400 Gästen von der Decke der Bremer Rathaushalle hingen – auch wenn eine Fortsetzung der Bremer WissensWerte mit vielen Fragezeichen versehen ist. Die Gäste hatten zu Beginn der 25-Jahres-Feier unter riesigen hölzernern Schiffsmodellen, die an Ketten baumelten, Platz genommen, um den Grußworten zu lauschen.

Die Bremer Senatorin für Bildung und Wissenschaft, Renate Jürgens-Pieper, gratulierte der WPK als Erste und erläuterte den Gästen, an welch historischem Ort sie sich befanden. Thomas Rachel, parlamentarischer Staatssekretär im BMBF, erinnerte die WPK-Mitglieder und auch alle anderen Teilnehmer der WissensWerte an die Veranwortung, die Wissenschaften der Gesellschaft näher zu bringen, einzuordnen und auch kritisch zu beleuchten. Joachim Treusch, Präsident der Jacobs University in Bremen und Vorsitzender des WPK-Kuratoriums, schritt gedanklich das 5-jährige, 10-jährige und 20-jährige Jubiläum der WPK ab, um zu verdeutlichen, wie schnell sich die Wissenschaft, aber auch das Metier des Wissenschaftsjournalisten verändern.

Diese drei Grußworte ebneten Martin Schneider den Weg für seine Rede. Der Vorstandsvorsitzende der WPK erklärte, dass der Verband die anfangs gesteckten Ziele erreicht habe: Die Etablierung und Professionalisierung des Berufsfeldes Wissenschaftsjournalist sowie eine breite Kommunikation wissenschaftlicher Themen in die Gesellschaft. Doch angesichts bedrohlicher Tendenzen gebe es neue Ziele, für die die WPK einzutreten versucht. Der Ausbau und die Professionalisierung der Pressestellen sowie die Möglichkeiten, die sich durch das Internet und Web 2.0 ergeben, führten dazu, dass der Wissenschaftsjournalismus mehr denn je darauf achten müsse, die Berichterstattungsqualität hoch zu halten. Dies versuche die WPK mit Workshops, Hintergrundgesprächen und den direkten Austausch zwischen Mitgliedern zu fördern. Die Aus- und Fortbildung junger Kollegen sei ebenso ein Anliegen der WPK der Zukunft.

Nach all dem verbalen Futter drängte es die Festgäste zum Buffet und zum Anstoßen im angrenzenden Festsaal. Nun konnte der „gemütliche“ Teil des Abends beginnen. Günter Haaf, Gründungsmitglied der WPK, erzählte Anekdoten aus der Anfangszeit der WPK, und Wissenschaftskabarettist Vince Ebert sorgte für einige Lacher, u.a. indem er streng wissenschaftlich errechnete, dass es im Himmel heißer sein müsse als in der Hölle. Egal, was an diesem Abend noch geschah – zur Rechenschaft wurde niemand mehr gezogen, das Ergebnis stand schließlich fest: 25 Jahre WPK.