30.09.2012 | Eine Gruppe von 16 WPK-Journalistinnen und -Journalisten war vom 17. bis 29. September auf Recherchereise in Brasilien. Ziele waren São Paulo und das Amazonasgebiet.

Gerd Paschs Videoblogs:

Bei tropischen Temperaturen von mehr als 30 Grad starteten 16 Wissenschaftsjournalisten von Print, Hörfunk und Fernsehen ihre Recherchetour in Brasilien. Nach dem Nachtflug ab Frankfurt/Main stand unter anderem der Besuch des Deutschen Hauses für Wissenschaft und Innovation (DHWI) in São Paulo auf dem Programm.

Den Sitz im Bus haben die WPK-Reisenden am zweiten Recherchetag nur kurz verlassen. Viele Staus und ein fehlendes Navi sorgten für eine ungewöhnlich lange Reisezeit. Die Besuche bei Technologieforschern und Energiegeräteherstellern waren hingegen kurzweilig.

Viele Pflanzen gab es zu sehen – und viele Geschichten zu hören, was man mit damit alles machen kann: Biotreibstoff, Gas, Strom. Ambitioniert der Plan einer Bio-Ethanol-Produktion der 2. Generation. Die Reiseteilnehmer konnten einen Blick in die Pilotanlage werfen.

Zwischen dem idyllisch an einem Stausee gelegenen Institut für ökologische Forschungen (IPE) und dem brasilianischen Weltraum-Forschungszentrum liegen nur wenige Kilometer. Auch thematisch liegen die Arbeiten der Forscher nah beieinander. Der Erhalt der Ressource Regenwald für das Ökosystem Erde ist allen gemeinsam. Satelliten melden illegale Brandrodungen im Amazonasgebiet frühzeitig, Infos dazu stehen bald darauf auch im Internet. Und was Wiederaufforstung und Schutz der Biodiversität betrifft, sind dann die Experten des IPE mit dabei. Wäre schön, wenn letztere nicht weiter die Feuerwehr spielen müssten.

Eine Woche Recherchereise der Wissenschaftsjournalisten ist fast um. Halbzeit. Auf dem Flug von São Paulo nach Manaus ins Amazonasgebiet lassen Martin Schneider, Thomas Prinzler und Alexander Mäder die wichtigsten ihrer Termine Revue passieren.

Manaus liegt mitten im Regenwald, hier beginnt der Amazonas. Hier beginnt auch die zweitägige Exkursion der Wissenschaftjournalisten in ein Forschungscamp.

Für die biochemischen Messungen im Regenwald haben Mainzer Forscher zusammen mit brasilianischen Partnern vor 15 Jahren einen 54 m hohen Messturm errichtet. Er war Ziel der Wissenschaftsjournalisten. Wegen der langen An- und Abreise blieben sie im Jungle-Camp und schliefen in Hängematten.

Über Landstrassen mit mächtigen Schlaglöchern brachte ein Bus des Nationalen Instituts für Amazonas-Forschung (INPA) die Wissenschaftsjournalisten an den Balbina-Stausees, eine gigantische Wunde im Regenwald, ineffizient als Energiequelle und zerstörerisch für Tiere und Pflanzen. INPA-Forscher päppeln in ihren Stationen verletzte Seekühe und Schildkröten auf, um sie erfolglos wieder auszuwildern.

Mit Forschern des Nationalen Instituts für Amazonas-Forschung schipperten die Wissenschaftsjournalisten zuerst über den Rio Negro und den Rio Solimoes – zwei Flüsse, die über zehn Kilometer parallel verlaufen, schwarz und weiss. Erst wenn sie sich vermischen, wird aus den beiden Urwaldflüssen der Amazonas. In den Feuchtgebieten auf dem Manaus gegenüberliegenden Ufer lässt sich die Vielfalt des reichlich vorhandenen Regenwaldes betrachten.

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