Journalismus für die demokratische Gesellschaft – wie innovative Medien neue Qualität erzeugen. Klaus Meier und Maike Körner werden über die wichtigsten Ergebnisse einer internationalen Innovationsforschung berichten. Die Veranstaltung ist Teil der zehnteiligen virtuellen Lecture-Reihe „Science Journalism in the Digital Age II“ (SciCon 2.0).
Innovation ist ein Modewort. Seine inflationäre Verwendung erschwert die Analyse einer innovativen journalistischen Praxis. Dennoch macht es Sinn: Seit mindestens zehn Jahren erleben wir einen Schub an tatsächlichen Innovationen im Journalismus. Das sind Produkte oder Methoden, die neu sind und eine Verbesserung bringen. Was aber ist durch Innovationen verbessert worden? Welche Faktoren begünstigen oder hemmen Innovationen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich seit drei Jahren das internationale Forschungsprojekt JoIn-DemoS (Journalism Innovation in Democratic Societies). Auf deutscher Seite ist ein Team von Journalismusforschenden der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt beteiligt - zusammen mit Forschenden aus vier weiteren Ländern. Die Studie untersuchte in 100 Fallstudien Innovationen im Journalismus in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Spanien und dem Vereinigten Königreich. Eine wichtige Erkenntnis daraus: Die Debatte um Innovationen im Journalismus wird (zu) oft auf technologische Entwicklungen reduziert. Die Forschenden haben sich besonders auf Innovationen konzentriert, die dem Journalismus helfen, sich von anderen Formen der digitalen Medienwelt abzuheben und seinen demokratischen Auftrag zu stärken. Beispiele: Tiefe und Vielfalt statt weiterer Beschleunigung von Nachrichten (z.B. Storytelling, Fact-Checking, Diversität); Originalrecherche statt "Churnalismus" (z.B. investigative Netzwerke, Datenjournalismus); Finanzierungsmodelle mit stärkerem Bezug zum Publikum statt Clickbait (z.B. Mitgliedschaftsmodelle, Audience Engagement).
*** Please note that this lecture will be in German ***