SHARE TO CARE - Ergebnisse des Modellprojektes am UKSH
Seit knapp zehn Jahren sind Behandelnde per Gesetz verpflichtet, Patientinnen und Patienten umfassend und verständlich über Behandlungen aufzuklären. Niemand soll später sagen: „Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mich anders entschieden.“ Ein Modellprojekt am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) hat nun gezeigt, wie Patientinnen und Patienten mithilfe des SHARE TO CARE-Programms auf Augenhöhe einbezogen werden können.
Die Ergebnisse des Projekts werden am
Mittwoch, 29. Juni, 12 bis 13 Uhr
in der Bundespressekonferenz, Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin
vorgestellt.
Das Modellprojekt heißt „Making SDM a Reality“, wobei SDM für „Shared Decision Making“ oder „gemeinsame Entscheidungsfindung“ steht. Das Projekt wurde vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) über eine Laufzeit von vier Jahren mit 13,7 Millionen Euro gefördert. Derzeit berät der G-BA, inwieweit es in die Regelversorgung übernommen werden kann. Am UKSH in Kiel wird das Projekt mit der Techniker Krankenkasse (TK) als innovatives Angebot fortgeführt, wobei der Fokus zusätzlich auf der Patientensicherheit liegt.
Das SHARE TO CARE-Programm besteht aus vier Modulen: 1. Training für Ärztinnen und Ärzte, 2. Entscheidungshilfen, 3. Einbindung aller Pflegekräfte, 4. Aktivierung der Patientinnen und Patienten. Die Evaluation ergab, dass das SHARE TO CARE-Programm sowohl praktikabel als auch wirksam ist. Die vier Module wurden am Campus Kiel des UKSH in 19 von 22 Einzelkliniken erfolgreich implementiert – trotz der durch die Corona-Pandemie besonders angespannten Situation. Dabei wurden für 80 medizinische Fragestellungen Entscheidungshilfen erarbeitet, die sowohl wissenschaftlich fundiert als auch gut verständlich sind.
Die unabhängige Evaluation des Projekts zeigt außerdem, dass Ärztinnen und Ärzte besser kommunizierten und Patientinnen und Patienten gesundheitskompetenter wurden und sich mehr beteiligten. Nach der Implementierung fielen die Gesamtkosten sowie die Notfalleinweisungen geringer aus.
DasPodium:
• Prof. Dr. Leonie Sundmacher, TU München, verantwortlich für die Evaluation
• Prof. Dr. Daniela Berg, UKSH Kiel, Direktorin der Klinik für Neurologie
• Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der TK
• Prof. Dr. Friedemann Geiger, Nationales Kompetenzzentrum SDM, Projektleiter
Nach der Pressekonferenz findet von 14:30 bis 17 Uhr ein Symposium statt, in dem die Ergebnisse und Erfahrungen vertieft und mit maßgeblichen Playern des Gesundheitswesens diskutiert werden. Sie sind herzlich eingeladen, nach der Pressekonferenz auch das anschließende Symposium zu besuchen.
Die Plätze sind begrenzt. Bitte um Anmeldung per E-Mail für die Pressekonferenz und/oder das Symposium an office.sdm.kiel@uksh.de.
Einen Eindruck vom Projekt gibt dieser Film:
Kurzfilm über "Making SDM a Reality"
Für Rückfragen von Journalistinnen und Journalisten steht zur Verfügung:
Dr. Christian Weymayr
Tel.: 02323 9171 451, office.sdm.kiel@uksh.de