19. November 2024 | 16:00 18:00

Dramolett oder Reportage? – Theaterstück oder Bericht?
Die Causa „Geheimplan gegen Deutschland“

am 19. November 2024, 16-18 Uhr, via Zoom

Am 10. Januar 2024 berichteten ARD, ZDF und andere Medien, dass sich Mitglieder von AfD, CDU und Werteunion in einem Potsdamer Hotel getroffen hätten, um Pläne einer massenhaften Ausweisung von Menschen zu besprechen. Grundlage der Berichterstattung war die Correctiv-Recherche „Geheimplan gegen Deutschland“.
In der Folge gab es nicht nur deutschlandweite Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und einen Preis für die Recherche, sondern auch Kritik an der „Reportage“ (Übermedien), Kritik an der Kritik, Diskussionen über journalistische Sorgfaltspflichten sowie gerichtliche Auseinandersetzungen.

Unterlassungsanträge des Juristen Ulrich Vosgerau gegen den Correctiv-Text waren teilweise erfolgreich. „Insbesondere ob, durch wen und in welchem Umfang die in dem Artikel thematisierte ‚Remigration‘ von Menschen mit Migrationshintergrund, die einen Aufenthaltsstatus oder die deutsche Staatsbürgerschaft haben, auf der Veranstaltung in Potsdam diskutiert wurde, sind nicht Gegenstand der Entscheidung“, führte das Hanseatische Oberlandesgericht in einer Pressemitteilung vom 27. Februar 2024 aus.

In einem Beschluss vom 24. Juli 2024 untersagt das Hanseatische Oberlandesgericht dem Norddeutschen Rundfunk, u. a. zu verbreiten: „Bei dem Treffen in Potsdam, an dem auch AfD-Politiker und Mitglieder der Werteunion teilnahmen, ging es auch um sie: Die dort diskutierten Pläne, massenhaft Menschen mit Migrationshintergrund auszuweisen, betrafen Informationen des Recherchenetzwerks Correctiv zufolge auch ‚nicht-assimilierte‘ deutsche Staatsbürger“.

Wie kommt es zu diesen Entscheidungen? Sie haben auf jeden Fall auch etwas mit journalistischen und literarischen Stilformen zu tun. Denn je nachdem, in welcher Stilform ein Text geschrieben ist, hat das Auswirkungen auf die Überprüfung von Tatsachen, die mit dem Text Geschriebenen in Zusammenhang gebracht werden.

Stilformen sind also presserechtlich und medienpolitisch wieder ein wichtiges Thema geworden. Darüber wollen wir am 19. November 2024 in der Zeit von 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr in einer Videokonferenz mit dem Juristen Carsten Brennecke von der Rechtsanwälte Höcker Partnergesellschaft, die Ulrich Vosgerau vertreten haben (Zusage) und einem Vertreter des Medienhauses Correctiv (Anfrage noch nicht beantwortet) diskutieren.

Peter Welchering, der das Fach „Journalistische Stilformen“ 24 Jahre lang an der Journalistenakademie Stuttgart unterrichtet hat, wird einen kurzen Impuls-Vortrag dazu halten.

Termin: Dienstag, 19. November 2024, 16-18 Uhr, via Zoom.

Anmeldung: per Mail an wpk@wpk.org. Den Zugangslink senden wir den Angemeldeten am Tag vor der Veranstaltung zu.

 

 

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