Desinformationskampagnen spielen im politischen Meinungskampf zunehmend eine größere Rolle. Mal geht es um ein angeblich entführtes und vergewaltigtes Mädchen, mal um ein vermeintliches Massaker in einer amerikanischen Kleinstadt. Die sozialen Medien spülen jede Menge Falschmeldungen oder aus dem Kontext gerissene und in neue und falsche Bedeutungszusammenhänge gesetzte Dokumente auf die Redaktionsserver und Journalistenrechner. Und die werden dann tausendfach kommentiert und weiterverbreitet. Journalisten dürfen weder auf derartige Falschmeldungen hereinfallen, noch dürfen sie Demagogie für ein reales politisches Meinungsbild halten. Wie schnell ist da die angebliche Stimme des Volkes auf Facebook, Twitter oder aus einem Diskussionsforum in einem Beitrag zitiert. Und dabei handelt es sich doch nur um raffinierte Meinungsmache mittels gefakter Dokumente.
In diesem Recherche Jour Fixe geht es um die Faktenprüfung als Methode innerhalb des Recherche-Prozesses. Dazu zählt die Beschaffung von Vergleichsmaterialien, die digitale Quellenanalyse, der Abgleich von Metadaten sowie die Analyse von Bildinhalten und die Umgebungs- und Zeitbestimmung durch Schatten- / Sonnenstandsauswertung, aber auch die systematische Inhalte-Falsifikation.