31. August 2022 | 16:00 17:00

das Darknet genießt einen zweifelhaften Ruf: Auf der einen Seite gilt das „finstere Netz“ als einer der vermeintlich letzten Orte, an dem Recht und Moral nicht zählen. Auf der anderen Seite handelt es sich um ein wichtiges System, das Menschen u.a. in autokratisch regierten Ländern dabei helfen kann, Zensur und Überwachung zu umgehen. Das Darknet ist vor allen Dingen zum Kampfbegriff geworden - den die Politik immer dann rausholt, wenn es darum geht, mehr Überwachungsmaßnahmen im Netz zu fordern oder zu begründen.  

Die beste Definition von Darknet hat wohl der amerikanische Sicherheitsexperte Martin McKeay gegeben: „Das ist eine Reihe von Systemen rund um den Globus mit geheimen Internet-Protokoll-Adressen und besonders abgesicherten Zugangsroutinen.“ Solche Zugangsroutinen und Zugangsrouten bieten beispielsweise Anonymisierungsnetzwerke und Dienste wie TOR. Damit sind die Versandrouten von Daten praktisch nicht mehr nachzuverfolgen, weil jedes Datenpäckchen mehrfach verschlüsselt und alle Angaben über Empfänger, Absender, Beförderungsweg und –art bewusst verfälscht werden, um Datenspione und –Detektive in die Irre zu führen.  

Was brauchen JournalistInnen, um Licht ins Darknet zu bringen, d. h. um dort recherchieren zu können? Zunächst einmal wird ein sogenannter TOR („The Onion Router“)-Browser benötigt. Dann gibt es spezielle Suchmaschinen für das TOR-Netzwerk, das „Hidden-Wiki“ und einiges mehr.

In dem Recherche-Jour-Fixe am Mittwoch, 31. August 2022, 16-17 Uhr, werden wir über all dies sprechen – und auch direkt anwenden. Den TeilnehmerInnen stellen wir gerne vorab ein Download-Paket für TOR-Browser und Proxy-Server zur Verfügung.

 

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